Das Frauenhaus ist unter der Notrufnummer 04103-14553 Tag und Nacht erreichbar.Wir verabreden telefonisch einen Treffpunkt, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Von dort wird die Frau abgeholt, dies ist Tag und Nacht möglich.
Die Adresse des Frauenhauses wird nicht bekannt gegeben, um den Schutz der Bewohnerinnen zu gewährleisten.Sollte unser Haus bereits voll sein, oder eine Frau möchte/muss aus Sicherheitsgründen in eine andere Stadt gehen, geben wir Telefonnummern anderer Frauenhäuser weiter und sind bei Bedarf behilflich, einen freien Platz zu finden.Aufnahmekriterien: Wir können Frauen unbürokratisch und anonym aufnehmen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation.
Wir nehmen Frauen ab 18 Jahren auf. Kinder können nur mit ihren Müttern zu uns kommen. Jungen nehmen wir bis zum Alter von 14 Jahren auf (bei älteren Jungen organisieren wir bei Bedarf eine Unterbringung über das Jugendamt).

Wenn im Vorweg ohne Sicherheitsrisiko noch die Möglichkeit besteht, sollten ein paar Sachen eingepackt werden.
Wichtig sind für die erste Zeit ausreichend Anziehsachen / Kleidung für die Kinder und für sich selber!! Wenn Kinder dabei sind, am besten auch das Lieblingskuscheltier, sowie möglichst:

• Ausweis/ Pass, Aufenthaltsbescheinigung
• Arbeitslosengeldunterlagen, Verdienstbescheinigung
• Krankenkassenkarten
• Lohnsteuerkarte, Rentenversicherungsunterlagen, andere Versicherungsunterlagen, Arbeitsgenehmigung
• Sozialversicherungsausweis
• Geburtsurkunde, Zeugnisse
• Geld, Sparbücher
• Führerschein
• Mietvertrag
• Heiratsurkunde

Für die Kinder:

• Geburtsurkunde
• Kinderausweis
• Kindergeldnummer
• Impfpass
• evtl. Sorgerechtsbescheid
• Schulsachen
• Vorsorgeheft

Wenn eine Frau und ihre Kinder ins Frauenhaus kommen, wird je nach Befinden der Frau, ein kurzes oder längeres Aufnahmegespräch gemacht / geführt, um ihr Gelegenheit zu geben, sich erst einmal alles von der Seele zu reden. Die Kinder werden währenddessen von einer Mitarbeiterin des Kinderbereichs betreut.Im Erstgespräch klären sich die ersten notwendigen Schritte, die die Frau mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen zur existentiellen Absicherung und zu ihrem Schutz bewältigen muss.
Wir arbeiten nach dem Bezugsfrauensystem, d.h. eine Mitarbeiterin ist für eine Bewohnerin zuständig, unterstützt sie während und manchmal auch nach dem Frauenhausaufenthalt. Es werden notwendige Schritte besprochen und die Unterstützung z.B. im Umgang mit Behörden, abhängig vom Bedarf der Frau, organisiert.
In regelmäßigen Beratungsgesprächen hat sie die Möglichkeit über das Erlebte zu sprechen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Im Falle einer Krise steht ihr die Mitarbeiterin stützend und klärend zur Seite.Wir arbeiten ressourcenorientiert und fördern Stärke, Kreativität und Lebensfreude der Frauen und Kinder.

Im Frauenhaus leben Frauen aller Kulturen und Nationalitäten. Soweit durch Mitarbeiterinnen möglich beraten wir muttersprachlich, oder wir organisieren Dolmetscherinnen, um eine Verständigung mit den Mitarbeiterinnen zu gewährleisten.Frauen mit einem ehegattenabhängigen Aufenthaltsstatus haben nach dreijähriger Ehe in Deutschland ein Anrecht auf einen eigenständigen Aufenthalt unabhängig von der Ehe. Gibt es Gewalt in der Ehe, besteht jedoch auch vor dem Ablauf der zwei Jahre die Möglichkeit, über die Härtefallregelung eine Ausnahme zu erwirken. Frauen, die durch die Trennung von dem gewalttätigen Ehemann Schwierigkeiten mit ihrem Aufenthalt haben, helfen wir bei der Vermittlung von kompetenten AnwältInnen.Wir unterstützen Migrantinnen bei Bedarf bei der Teilnahme an Deutschkursen.

Das Frauenhaus ist kein Heim und kein Hotel. Die Bewohnerinnen gestalten ihren Tagesablauf und ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen. Sie bleiben für sich und ihre Kinder selbst verantwortlich.
Im Frauenhaus gibt es eine Hausordnung, die das Zusammenleben aber auch den Schutz der Frauen und Kinder regelt. Alle Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen müssen sich daran halten.
Fragen und Probleme des Zusammenlebens im Haus, Themen wie Rassismus, kulturelle Unterschiede, Lebensperspektiven und frauenspezifische Themen finden Platz in der wöchentlichen Hausversammlung, der Mütterrunde und in themenspezifischen Gruppenangeboten.Besuch ist aus Gründen der Anonymität und Sicherheit im Frauenhaus nicht möglich.
Während ihres Aufenthaltes treffen Frauen auf Frauen, die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das hilft oft bei der Bewältigung der eigenen Situation.

Neben den Einzelgesprächen bieten wir regelmäßig einen kreativen Nachmittag an. Dies können entweder kreative, handwerkliche und den Selbstwert steigernde Angebote sein, oder auch Ausflüge in der näheren Umgebung.
An diesen Nachmittagen können Frauen ihre kreativen und lustvollen Seiten entdecken und ausbauen. Für ihre Kinder findet während dieser Zeit ein eigenständiges Angebot statt, so dass die Frauen Zeit für sich, ihre Bedürfnisse und ihre Potentiale haben.Einmal wöchentlich findet ein gemeinsames Frühstück statt, an dem auch Bewohnerinnen nach ihrem Auszug im Rahmen der Nachgehenden Beratung teilnehmen können. Für die Kinder findet parallel das Kinderfrühstück statt.
Diese Angebote sind freiwillig.